Typische Straße in Vang Vieng
Typische Straße in Vang Vieng

 

Montag 05.11.2012 Vientiane – Vang Vieng

Pünktlich um 11:00 Uhr wartete unser Fahrer vor der Tür und es konnte losgehen. Auf nach Vang Vieng.

Für die ca. 170 km werden wir 3 ½ Stunden brauchen. Je weiter wir aus Vientiane herauskommen, desto schlechter werden die Straßenverhältnisse. Ca. 60 km vor Vang Vieng ist die Straße für eine Strecke von fast 30 Kilometern dann nur noch eine Schotterpiste.

Eingangsbereich Champa Lao The Villa, Vang Vieng
Eingangsbereich Champa Lao The Villa, Vang Vieng

Gegen 14:30 Uhr erreichten wir Vang Vieng, ein kleines Provinznest am Fluss Nam Song, und checkten im Guesthouse ein.

Das Champa Lao The Villa Guesthouse  ( ✬ ✬ ✬ ✬) ) verfügt über 16 Zimmer die sich über 2 Etagen verteilen. Das Haus wird an einigen Stellen im Netz zwar als 2-Sterne Anlage angepriesen, ich persönlich halte dies jedoch für völlig übertrieben. Wenn überhaupt, ist hier allerhöchsten ein Stern angebracht.

Unser Zimmer ist sehr klein. Es passen gerade einmal 2 Betten und eine Spiegelkommode hinein. Kein Schrank, kein Stuhl, kein Tisch, kein Safe, und wenn dann noch ein Koffer im Zimmer steht, kann man sich kaum noch bewegen. Das Zimmer ist sauber, aber sehr hellhörig. Es verfügt über Klimaanlage und Deckenventilator. Das Türschloss ist ein Witz, aber dafür bekommt man beim Check in ein Vorhängeschloss ausgehändigt.

Champa Lao The Villa, Vang Vieng
Champa Lao The Villa, Vang Vieng

Das Bad ist ebenfalls klein aber – bis auf wenige Ameisen – wenigstens sauber. Und wir haben es für uns allein und brauchen es mit niemandem zu teilen. Free WI-FI ist vorhanden, wenn auch sehr schwach.

Das Personal ist hilfsbereit und zuvorkommend.

Beim Frühstück kann man zwischen Rührei, Spiegelei, Pfannkuchen und Omelett wählen. Alternativ gibt es Toast mit Butter und Marmelade, wobei die Marmelade nicht immer verfügbar ist.

Das Guesthouse liegt ruhig etwas außerhalb des Ortskerns. In den Ort hinein braucht man ca. 5 Minuten zu Fuß.

Fazit: Für 3 bis 4 Nächte kann man sich das mal antun. Mehr muss aber wirklich nicht sein. Aber was will man für 25,- USD mehr verlangen? Für Backpacker ist das Haus aber sicher schon das Paradies.

Also einfach die Koffer abgestellt, die Türe verrammelt und erst einmal los, um den Ort ein wenig zu erkunden. Von der von uns eigentlich erwarteten Partystimmung oder den verruchten Bars mit Alkohol- und /oder Rauschgiftexzessen war jedoch weit und breit nichts zu sehen.

Typische Straßenscene Vang Vieng
Typische Straßenscene Vang Vieng

Nachdem, was wir alles über diesen Ort gelesen, gehört und gesehen hatten, war die Ruhe hier schon fast unheimlich. Sicher waren viele Touristen unterwegs, aber alles ging gesittet zu. Später erfuhren wir, dass es kurz zuvor beim Reifenrafting einige tödliche Unfälle mit betrunkenen und berauschten Touristen gegeben hatte, und die Bezirksregierung, vor dem Hintergrund des in Vientiane stattfindenden ASEM-Gipfels, die Bars geschlossen, und das Tubing untersagt hatte. Man hoffte jedoch, dass diese Maßnahme nach dem Gipfel wieder aufgehoben würde, da sie sich schlecht auf die Tourismusindustrie auswirkte.

Noch schnell eine Kleinigkeit gegessen und dann gingen wir zurück zum Guesthouse um unsere Aktivitäten für den morgigen Tag zu planen.  

Dienstag 06.11.2012 Vang Vieng

 

Für heute hatten wir uns vorgenommen, die Tham Jang Höhle (auch Tham Chang = Elefantenhöhle) zu besichtigen. Beim Frühstück beratschlagten wir, wie man wohl dort hinkommen könnte, und fragten schließlich eine Angestellte des Guesthouse, ob sie uns jemanden empfehlen könnte, der uns dort hin bringt und uns die Höhle zeigt. Sie bat uns, noch ein wenig zu warten, dann würde sie mit uns zur Höhle fahren. Wir stimmten zu, warteten ein wenig, bis sie im Guesthouse alles geklärt hatte und führen dann gemeinsam in ihrem privaten PKW los.

Brücke über den Nam Song
Brücke über den Nam Song

Es ging ca. 2 km Richtung Süden. Dann mussten wir am Eingang zum Vang Vieng Resort einen Brückenzoll in Höhe von 2.000,- Kip (=0,20 €) entrichten. Auf dem Parkplatz des Resorts konnten wir unser Fahrzeug abstellen und es ging zu Fuß weiter, über die Brücke über den Nam Song.

Nach ca. 10 Minuten Fußmarsch durch tropische Vegetation standen wir vor einer Treppe, die hinauf zur Höhle führte. Zuerst einmal waren 15.000 Kip (ca. 1,50 €) Eintrittsgeld zu bezahlen, bevor wir uns an den beschwerlichen Aufstieg machen konnten. Man erreicht die Höhle über 147, teilweise sehr steile Stufen. Vor dem eigentlichen Höhleneingang hat man dann aber die Möglichkeit, sich auf ein paar Steinbänken erst einmal auszuruhen.

Blick über den Nam Song und Vang Vieng
Blick über den Nam Song und Vang Vieng

Die Bewohner der Region sollen vor ca. 200 Jahren, also im 19. Jahrhundert, in der Höhle Zuflucht vor plündernden Yunnan-Chinesen gesucht haben.

Die Höhle selbst ist unspektakulär und nicht unbedingt empfehlenswert. Allerdings ist die Aussicht von hier oben, über den Fluss, den Ort und die Landschaft atemberaubend, und entschädigt für die Anstrengungen beim Aufstieg.

Eine kleine Anekdote am Rande zu diesem Ausflug.

Wie oben bereits erwähnt, wurde am Fuß der Treppe das Eintrittsgeld kassiert. Dort hängt ein Schild, auf welchem die unterschiedlichen Preise aufgeführt sind. Dieses lautet:

Overseas           15.000 Kip

Erwachsene       10.000 Kip

Kinder                  5.000 Kip

Eintrittspreise Tham Jang Höhle
Eintrittspreise Tham Jang Höhle

Man verlangte von uns 40.000 Kip (1 erwachsene Laotin und 2 Overseas) was mich ein wenig stutzig machte, und zwar aus folgendem Grund: Meine Frau ist thailändische Staatsangehörige, und Thailand und Laos haben bekanntlich eine gemeinsame Grenze. Also nix mit Oversea. Darauf angesprochen entbrannte eine kleine Diskussion über den Begriff Oversea, wobei es mir weniger um 5.000 Kip (= ca. 0,50 €)Einsparung als vielmehr um die Erprobung meiner erworbenen Sprachkenntnisse ging. Mit einem Lächeln und einem Augenzwinkern beendeten wir schließlich die Unterhaltung. Natürlich zahlen wir die verlangten 40.000,- Kip, lassen aber einen deutlich irritierten und nachdenklichen Kassierer zurück.

Auf dem Rückweg ließen wir uns am Ortsrand absetzen und machten einen Spaziergang durch den Ort. Erneut fiel uns auf, wie ruhig es hier doch war, wo doch eigentlich Party ohne Ende zu erwarten gewesen wäre. Im Restaurant /Cafè Luang Prabang Bakery an der Kangmuong Street gönnten wir uns eine gute Tasse Kaffee und ein leckeres Stück Kuchen. Sowohl Kaffee als auch Kuchen waren vorzüglich. Das Restaurant ist absolut empfehlenswert.

Preisschild Mandarina Body & Soul Spa
Preisschild Mandarina Body & Soul Spa

Nach dieser kleinen Stärkung beschlossen wir, uns ein wenig verwöhnen zu lassen und gönnten uns eine Fußmassage direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Die Fußmassage hier im Mandarina Body & Soul Spa kostete 50.000,- Kip (ca. 5,00 €) und war sehr angenehm. Trotzdem muss ich sagen, dass mir die Fußmassagen in Thailand einen Tick besser gefallen.

In einem kleinen Restaurant an der Hauptstraße aßen wir zu Abend und machten uns dann auf den Weg zurück zu unserem Guesthouse.

Mittwoch 07.11.2012 Vang Vieng

 

Heute beschlossen wir, uns nach dem Frühstück am Flussufer etwas umzusehen. Hier fanden wir eine sehr schöne Bungalowanlage, die landschaftlich sehr harmonisch an den Fluss gebaut war. Äußerlich machten die Stelzenbungalows wirklich einen guten Eindruck, doch wir efruhren, dass sie weder Bad noch Toilette hatten. Es mussten Gemeinschaftsbäder und Gemeinschaftstoiletten genutzt werden.

Danach schauten wir uns zwei Tempelanlagen an. Als erstes besuchten wir Wat That, auch Wat Mahathat oder Wat Si Vieng Song genannt. Es liegt am nördlichen Ende von Vang Vieng direkt an der Hauptstraße.

Wat Mahathat, Vang Vieng
Wat Mahathat, Vang Vieng

Das Wat soll um das Jahr 1880 unter dem Namen Vat Siviengxong entstanden sein.

Kurz nach seiner Errichtung wurde der Tempel an seiner jetzigen Position neu erbaut und erhielt den Namen Vat Don Hor, bevor er dann seinen jetzigen Namen Wat Mahathat, oder kurz Wat That erhielt. 1990 wurde der Tempel restauriert und mit Dachornamenten versehen.

Das Wat wird von 18 steinernen Säulen getragen. Die Wand- und Deckengemälde sind wunderschön und äußerst sehenswert. Die Außenanlage des Wats inklusive der Unterkünfte für die Mönche erscheint dagegen ein wenig vernachlässigt.

Wandmalereien Wat Mahathat, Vang Vieng

Das zweite Wat, dass wir uns angesehen haben ist das im Jahre 1900 erbaute Wat Kang, das etwas südlicher an der Hauptstraße von Vang Vieng im Ortsteil Savang liegt. Das Gebäude selbst war verschlossen. Die Anlage machte einen eher verwahrlosten Eindruck. Sehenswert jedoch der Trommelturm, der ursprünglich für Zeitangaben und zur Bekanntgabe von Feierlichkeiten genutzt wurde.

Wat Kang, Vang Vieng

Nach dem Mittagessen geht es zurück zum Guesthouse. Hier wartet bereits die Angestellte des Hauses, um mit uns zur Phu Kam Höhle zu fahren. Diese liegt ca 7 km südlich von Vang Vieng. Am Fuß der Höhle befindet sich eine glasklare blaue Lagune in der man baden kann. Das Gelände um die Lagune herum wird, wie bei uns im Freibad, als Liegewiese und für Picknicks genutzt.

Lagune an der Tham Phu Kam
Lagune an der Tham Phu Kam

Auch hier verstehen es die Laoten abzukassieren. Zuerst 5.000,- Kip Brückenzoll, dann 10.000,- Kip Eintritt für das Areal um die Lagune und für den Zugang zur Höhle. Weitere Zahlungen werden dann für den Verleih von Taschen- oder Stirnlampen zum Betreten der Höhle verlangt. Die Höhle selbst ist wiederum nur über sehr steile Stufen zu erreichen. Und so beschlossen wir, uns die Anstrengungen des Aufstieges nicht anzutun. Statt dessen machten wir es uns am Rande der Lagune gemütlich und betrachteten das bunte Treiben von Einheimischen und Touristen in und außerhalb des Wassers. In einem kleinen Kiosk verkaufte man Getränke und kleinere Gerichte. Die Preise waren zivil.

Beispiel:

1 Flasche Bier                        10.000,- Kip = 1,- €

1 Schüssel Suppe                  10.000,- Kip

1 Portion gebratener Reis    15.000,- Kip = 1,50 €

1 Portion gebratene Nudeln 20.000,- Kip = 2,- €

Zurück im Guesthouse , beratschlagten wir, wie wir morgen weiter nach Luang Prabang kommen würden. Die Anbieter im Ort verlangten durchschnittlich 1.500.000,- Kip (ca. 150,- €) für einen Privattransfer im Minibus. Nach einigen Telefonaten erklärte sich wieder die Guesthouse-Angestellte dazu bereit, uns mit ihrem privaten PKW nach Luang Prabang zu bringen. Der Preis hierfür war 1.000.000,- Kip,

also 100,- €uro.

Wir willigten ein, gingen zum Abendessen noch einmal in die Luang Prabang Bakery und dann ging es auch schon zurück zum Guesthouse um zu packen.

 

Fazit:

 

Vang Vieng ist ein Provinznest zwischen Vientiane und Luang Prabang.

Es ist hier landschaftlich sehr reizvoll aber eigentlich gibt es hier außer ein paar Höhlen nicht viel zu sehen.     

Vor dem Hintergrund der beschwerlichen An- und Weiterreise bin ich sicher, dass wir hier wohl nicht mehr hinkommen werden

Da ziehen wir einen Flug Vientiane – Luang Prabang oder umgekehrt vor.