Straßenscene Pokhara
Straßenscene Pokhara

5. Tag 21.10.1993

Pokhara / Kathmandu

Anapurna
Anapurna

Heute waren nicht so viele Wolken im Weg und von einigen Stellen aus hatten wir einen schönen Blick auf die schneebedeckten Gipfel des Himalaya wie Annapurna usw.

Ein Stopp an der Seti-Schlucht ermöglicht uns einen Blick von der Brücke in diese ca. 5 m breite und 50 m tiefe Schlucht des Seti Flusses.

Als nächstes besichtigten wir einen der wenigen Tempel Pokharas.

Eine lange Treppe, gesäumt von "heiligen" Männern führte hinauf zum Heiligtum.

 

 

Oben fanden wir einen Opferplatz, an dem die Pilger z.B. Hühner als Opfergabe abgaben.

Den Tieren wurde sofort der Kopf abgetrennt.

Andere Pilger opferten Weihrauch oder Reis.

Ich gab einem heiligen Mann eine Rupie, er segnete mich und machte mir mit roter Farbe aus zerkleinerten Blüten einen Punkt auf die Stirn.

Gedanken an Aschermittwoch und Aschenkreuz lassen sich nicht verdrängen.

Der letzte Programmpunkt hier in Pokhara war der Devis-Fall.

Dieser Wasserfall ist nach einem gewissen Herrn Devis oder so ähnlich (den genauen Namen kennt man nicht) benannt, dessen Tochter hier von den reißenden Fluten des Pardi Khola in den Tod gerissen worden sei soll.

Letztendlich macht der Name und die Geschichte drum herum mehr her, als das, was wir schließlich zu sehen bekamen.

Die Fahrt hierher kann man sich ruhig sparen.

Soweit also unser Programm in Pokhara.

Shopping
Shopping

Es ging zurück zum Hotel, wo uns ein Mittagessen serviert wurde.

Ein letztes Mal mit dem Floß vom Hotel hinüber zum Busparkplatz.

Dort warteten schon wieder die Straßenverkäufer auf uns, die sich hier einen strategisch günstigen Platz für ihre Aktivitäten ausgesucht haben.

Einige von uns konnten natürlich nicht widerstehen.

Gegen 13.00 Uhr erreichten wir den Flugplatz.

Jeder Sportflugplatz in unseren Breiten ist vertrauenserweckender als diese Schotterpiste.

Unser Flug sollte um ca. 13.30 Uhr gehen.

Wir gaben unser Gepäck auf und bekamen unsere Boarding-Karten.

Durch die Personenkontrolle ging es in die Abflughalle.

Eine kleine Maschine startete, aber ohne uns.

14.00 Uhr. Unser Flug ist angeblich wegen technischer Schwierigkeiten gestrichen.

Möglicherweise kommen zwei kleine Maschinen, die je 13 oder 14 Personen nach Kathmandu bringen sollen.

Um 15.00 Uhr gab es immer noch keine Anzeichen, als würde sich etwas tun.

Gegen 16.30 Uhr dann die endgültige Absage, dass heute kein Flug mehr geht.

Was also tun?

Nachdem wir die aufgegebenen Gepäckstücke und unsere Tickets zurückbekommen hatten, eine kurze Lagebesprechung auf dem Parkplatz.

Wir einigten uns darauf, mit dem Bus nach Kathmandu zurückzufahren.

Um die ganze Angelegenheit zu beschleunigen wollten wir jedoch einen Bus des indischen Herstellers Tata benutzen, der wegen seiner Ausstattung und Bauweise die Strecke in ca. 6 Stunden, also 2 Stunden schneller, bewältigen kann.

Einige spielten unterdessen mit dem Gedanken, sich ein Taxi zu mieten.

Sie blieben aber letztendlich doch bei der Gruppe.

In einem Hotel schräg gegenüber des Flughafens stärkten wir uns noch einmal angesichts der bevorstehenden, anstrengenden Fahrt.

Als der Bus dann endlich kam, stellten wir fest, dass er einen Sitzplatz zu wenig hat.

Es wurde eine Sitzgelegenheit aus Rohrgeflecht besorgt und im Mittelgang platziert.

Während der 6stündigen Fahrt wechselten sich einige Gruppenmitglieder auf diesem Platz ab.

Um 18.30 Uhr ging es endlich los.

Ich konnte direkt vorne neben dem Fahrer sitzen, als unsere Fahrt hinaus in die pechschwarze nepalesische Nacht begann. -Abenteuer pur-

Der Beifahrer stand während der ganzen Fahrt hinter mir. Es war seine Aufgabe, an Engpässen mit Klopfzeichen anzudeuten, ob zwischen Hindernis und Bus

genügend Platz vorhanden war.

Auf halber Strecke machten wir in Mugling eine Pause, wo Fahrer und Beifahrer etwas aßen.

Mugling ist wegen seiner verkehrsgünstigen Lage auf halber Strecke zwischen Pokhara und Kathmandu (hier trifft auch der Mahendra Rajmarg auf den Prthvi Rajmarg) bei Bus- und LKW-Fahrern sehr beliebt.

Die Straße wird von unzähligen Bussen und Lkw gesäumt, deren Fahrer in den dicht an dicht gedrängten Restaurants und Garküchen gut und billig essen können.

Und weiter ging die Fahrt durch die dunkle Nacht.

Gegen 0.30 Uhr erreichten wir schließlich Kathmandu, wo wir todmüde in die Betten fielen.