Durbar Square, Kathmandu
Durbar Square, Kathmandu

6. Tag 22.10.1993

Kathmandu / Bhaktapur / Pashupatinath / Bodnath

Nach der allmorgendlichen Versorgung mit Heilerde ging es heute nach Bhaktapur.

Diese 899 . Chr. von König Amanda Malla gegründete Stadt liegt ca. 15 km östlich von Kathmandu. Heute lautet ihr Name Bhadgoan.

Die ehemals zerfallene Stadt wird seit 1971 mit deutscher Entwicklungshilfe total restauriert.

Die Bundesregierung stellte mehrere Millionen D-Mark und Fachkräfte zur Verfügung, unter deren Anleitung einheimische Handwerker sowohl ihre eigenen Häuser als auch die Tempel restaurieren.

Weiterhin begann man damit, die gesamt Stadt zu kanalisieren.

Werner weiß von einem Bekannten zu berichten, der bei diesem

Projekt mitgearbeitet hat.

Dieses Kanalisationsprojekt ist wohl mit ein Grund dafür, dass Bhaktapur viel sauberer und gepflegter erscheint als Kathmandu.

Hier waren sehr schöne Holzschnitzarbeiten zu bewundern und auch die Tempel sind sehr sehenswert.

Aber auch hier wartete wieder ein Heer von Verkäufern auf uns und es war sehr schwierig, die Sehenswürdigkeiten in Ruhe zu betrachten.

Die hier zu findenden Tempel, Säulen und Statuen sind sehr gut erhalten und lassen etwas von dem Prunk erahnen, in dem die gehobenen Kasten hier einstmals gelebt haben müssen. Die Schönheit der Objekte ist mit Worten kaum zu beschreiben.

Direkt vor einer Bäckerei warteten wir auf unsern Bus und ich konnte nicht widerstehen und kaufte mir einige Kokosmakronen. Trotz aller Skepsis haben sie doch sehr

gut geschmeckt.

Pashupatinath
Pashupatinath

Auf dem Rückweg nach Kathmandu machten wir am Rande der Stadt am Tempelkomplex von Pashupatinath Station.

Pashupatinath ist Shiva in seiner Form als "Herr der Tiere" geweiht und gehört zu den sieben wichtigsten Hindu-Heiligtümern.

Hier ist Nepals wichtigste Hindu-Kultstätte.

Es liegt am Fluss Bagmati und wird von vielen Pilgern und Sadhus aufgesucht.

Als wir den Bus verlassen, wurden wir direkt wieder von Händlern umringt.

Bade- und Waschtag
Bade- und Waschtag

Am Ostufer des Flusses gingen wir in nördliche Richtung, um in die Nähe der Tempel zu gelangen.

Am gegenüberliegenden Ufer wurde Wäsche gewaschen.

Etwas weiter Flussaufwärts konnten wir beobachten wie an den Gaths (Ufertreppen) Vorbereitungen für eine Leichenverbrennung getroffen wurden.

Wir kamen jetzt in die Nähe des Tempelbezirks. Zwei kleine Brücken überspannen hier den Fluss und führen in die Anlage.

Nicht-Hindus dürfen dieses Heiligtum jedoch nicht betreten.

So blieben wir auf der Ostseite des Flusses, erklommen einige Stufen und standen nun unterhalb einiger Chaityas, kleiner Stupas, in denen sich jeweils ein Schrein Shivas befindet.

Yogi
Yogi

Hier halten sich viele Yogis und Sadhus (heilige Männer) auf, die vor den Chaityas gute Fotoobjekte abgeben.

Ein Yogi wollte uns Marihuana verkaufen. Ebenso bot er an, gegen ein geringes Trinkgeld uns zu zeigen, wie er mit seinem Penis einen Stein hochheben kann.

Werner konnte nicht widerstehen. Hoffentlich sind seine Bilder etwas geworden.

Nachdem wir dieses wichtige Hindu-Heiligtum verlassen hatten fuhren wir nach Bodnath.

Hier wartete das wichtigste buddhistische Heiligtum auf nepalesischem Boden auf uns.

Der Stupa von Bodnath.

Stupa, Bodnath
Stupa, Bodnath

Er ist mit ihren 40 Metern Durchmesser eines der größten buddhistischen Bauwerke der Welt und symbolisiert Buddha.

Ihre Ursprünge liegen mehr als 2000 Jahre zurück.

In ihrer jetzigen Form stammt sie wahrscheinlich aus dem

14. Jahrhundert, nachdem sie zuvor von einfallenden Moslems zerstört worden war.

Sie weist unverkennbar tibetanischen Einfluss auf, was nicht nur an ihrem Grundriss, der einem tibetanischen Mandala nachempfunden ist, zu erkennen ist.

Rund um den Stupa sind Gebetsmühlen angebracht.

Auf jeder Seite des Eingangs fanden wir je eine mannshohe Gebetsmühle mit Durchmessern von fast einem Meter.

Von allen Seiten des Turms überblicken und bewachen die Augen Buddhas das Geschehen.

Bevor es weiter nach Patan ging machten wir erst einmal Mittagspause.

Wir fuhren nach Kathkmandu und wurden von unserem lokalen Reiseführer zu einem typisch nepalesischen Restaurant gebracht.

Eine Urkunde am Eingang wies daraufhin, dass dieses Restaurant bei einer Messe in Stuttgart sein Land repräsentiert hat.

Die Zeit die wir hier verbringen konnten ist sehr gut bemessen und einige von uns nutzten die Gelegenheit, nach dem Essen noch in den umliegenden Geschäften

herumzustöbern.

Ich sah mir in einem Laden einige mit Goldfarbe gemalte Bilder an.

Es machte Spaß mit dem Verkäufer zu handeln und am Ende verließ ich mit einigen kleinen Bildern das Geschäft.

Nachdem wir uns alle wieder am Bus eingefunden hatten traten wir die

Fahrt nach Patan an.

Unterwegs dort hin passierten wir einen Park in dem die Eliteeinheit des nepalesischen Militärs, die Gurkhas, gerade vom König geehrt wurden.

Es waren viele Schaulustige unterwegs, so dass wir mit dem Bus nur langsam voran kamen.

Aus unserer erhöhten Position im Bus hatten wir relativ guten Einblick in den Park und konnten sehen, wie das Regiment angetreten war und der König mit Salutschüssen geehrt wurde.

Endlich in Patan angekommen ließen wir den Bus am Anfang einer Einkaufsstraße stehen und stürzten uns ins Gewühl.

Wir passierten Laden auf Laden, Souvenirs, Gewürze, Lebensmittel, Kleider usw. und erreichten schließlich Durbar Square, den Platz des Königshofes.

Es eröffnete sich uns ein herrlicher Blick vorbei an Tempeln, Statuen und Palästen auf die im Hintergrund im Abendlicht erscheinenden Berge des Himalaya.

Diese Ansammlung von Sehenswürdigkeiten vor dieser Naturkulisse war schon sehr beeindruckend.

Wir besichtigten Sundari Chowk, den "Hof der Schönheit".

Er wurde 1627 als südlichstes Palastgebäude errichtet und war die Residenz von König Siddhi Narasinha Mallas.

In der Mitte des Sundari Chowk befindet sich ein in den Boden eingelassener Badetank, der "Tusha Hiti".

Er ist von einer Menge steinerner Tiere und Gottheiten eingerahmt.

Er wurde früher mal durch ein Leitungssystem aus den umliegenden Bergen mit Wasser gespeist.

Weiter ging es an Palästen, Statuen, Säulen und Tempeln vorbei.

Am Fuße einiger Tempel ruhten sich die Menschen aus oder spielten Karten.

Am Straßenrand wurde Schach gespielt.

Einige unsere weiblichen Mitreisenden hatten ein Auge auf Saris geworfen.

Aber der Preis stimmte nicht und so ging es weiter zum goldenen Tempel Kwa Bahal.

Diese prächtigste buddhistische Klosteranlage Patans stammt aus der Zeit zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert.

An zwei bunten Steinlöwen vorbei gelangten wir in das Innere der Anlage in deren Mitte sich der Hauptschrein befindet.

Der Schutzheilige dieses Schreins ist der Akshobhya Buddha, der die Himmelsrichtung Osten repräsentiert. Sein Reittier ist ein Elefant.

Um den Hof herum befindet sich ein mit Gebetsmühlen und Öllampen ausgestatteter Wandelgang.

Wir wurden von Leuten angesprochen, die uns durch den Tempel fuhren wollten.

Einige nahmen die Angebote auch an.

Nach diesem letzten Programmpunkt ging es zurück zum Bus.

Auf dem Weg nahmen einige die Gelegenheit wahr, Tee zu kaufen.

Dann ging es zurück zum Hotel.

Nach einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant am Pool war ausruhen angesagt.

Ein Versuch, noch einige Karten zu schreiben scheiterte, da ein Stromausfall das Hotel in Dunkelheit tauchte.